Mit effizienten Haushaltsgeräten Geld sparen (2015)

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Schottens Bauamtsleiterin Elke Högy, Referent Udo Berger und die EES-Vorsitzende Jutta Kneißel (von links)

In der „weißen Ware“ stecken erhebliche Einsparpotenziale. Doch welche Geräte verbrauchen wie viel Strom im Haushalt? Lohnt es sich gleich einen neuen Wäschetrockner oder eine neue Geschirrspülmaschine zu kaufen, wenn das alte Gerät nicht mehr effizient ist? Und wie erkenne ich das als Nutzer? Diplom-Ingenieur Udo Berger von der oberhessischen Energieagentur informierte auf Einladung des Vereins Erneuerbare Energien für Schotten (EES) und der Schottener Stadtverwaltung zahlreiche Besucher im Bürgerhaus Rainrod über die Möglichkeiten zur Stromeinsparung in privaten Haushalten.

Ein 3-4 Personen Haushalt verbraucht durchschnittlich 3.650 Kilowatt-Stunden pro Jahr und muss dafür ca. 1.000 Euro bezahlen. Das maximale Einsparpotenzial liegt bei etwa 2.400 Kilowattstunden mit Kosteneinsparungen von ca. 680 Euro pro Jahr. Mit dem „Strom-Check Haushalt“ (findet ich auf der Internetseite) lässt sich mit Hilfe eines Fragebogens der individuelle Stromverbrauch für das Kühlen, Kochen, Spülen oder für die Beleuchtung ermitteln. Sie werden mit den Durchschittswerten aller Haushalte verglichen. Die Abweichungen für jedes Verbrauchsgerät geben einen guten Hinweis, wo die größten Einsparpotenziale liegen. Ein Altgerät kann bis zu fünfmal so viel Strom verbrauchen wie ein Gerät der besten Effizienz-Klasse. Wer es noch genauer wissen will, kann sich ein Strommessgerät bei der Schottener Stadtverwaltung ausleihen.

Für jede Produktgruppe gibt es verbindliche EU-Energielabel mit denen der Hersteller seine Geräte auszeichnen muss. Udo Berger erläuterte für die verschiedenen Produktgruppen wie diese Label zu lesen und zu nutzen sind. Das Label informiere über den Gerätetyp, Hersteller aber auch über Geräuschemissionen oder Nennkapazitäten. Jedes Gerät habe eine Effizienzklasse von A+++ (grün) bis D (rot). Sie gebe den Jahresenergieverbrauch in Kilowattstunden bezogen auf eine bestimmte Nutzungszeit an. Für einige Gerätetypen seien inzwischen niedrige Energieklassen verboten. So bei Wäschetrocknern D. Bei Kühl-Gefrierkombi-Geräten seien sogar nur noch die Klassen A+++ bis A+ erlaubt. Die EU wolle damit die Hersteller anreizen möglichst effiziente Geräte zu bauen. Darf man den Herstellerangaben trauen, war eine kritische Frage aus dem Publikum. Darauf konnte der Referent keine klare Antwort geben. Immerhin gebe es für alle wichtigen Geräte Testvergleiche. Außerdem könne der individuelle Umgang mit den Haushaltsgeräten zu Abweichungen führen.

 

Die Karten neu mischen

Hinsichtlich des Preises beim Kauf eines neuen Gerätes solle man sich nicht von sogenannten Premiummarken beeinflussen lassen. Beim technisch vergleichbaren Produkt eines weniger bekannten Herstellers ließen sich leicht 10 bis 20 Prozent sparen. In der kostenlosen ovag-Broschüre „Besonders sparsame Haushaltsgeräte“ würden die Stromkosten der wichtigsten Gerätetypen verschiedener Hersteller für eine Lebensdauer von 15 Jahren verglichen. Daraus ließen sich die Einsparpotenziale errechnen. Man erhalte so eine Entscheidungsgrundlage, wie viel das Gerät einer höheren Effizienzklasse mehr kosten darf und ob sich der Austausch noch funktionsfähiger Altgeräte rechne. Abschließend verwies der Referent auf das kostenlose Beratungsangebot der oberhessischen Energieagentur.

Das sei eine sehr informative Veranstaltung mit einem kompetenten Referenten gewesen, war die Meinung vieler Teilnehmer.