Kreta – unabhängig mit erneuerbaren Energien? – Verein Erneuerbare Energien für Schotten auf einer Klimaschutzkonferenz auf Kreta (2015)

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Jutta Kneißel bei ihrem Vortrag

Vom 30. November bis zum 11. Dezember verhandeln die Länder dieser Erde in Paris über ein Klimaschutzabkommen, um die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Dort sollen die Klimaschutzziele für die nächsten Jahrzehnte beschlossen werden. Sie umzusetzen erfordert jedoch Millionen kleiner Projekte und Initiativen. Dafür müssen die Menschen gewonnen werden. Nur wenn sie von diesem Ziel überzeugt sind, werden sie sich dafür engagieren und in ihrem Umfeld was ändern. Die Orthodoxe Akademie Kreta will dazu beitragen, dass die größte Insel im Mittelmeer energieautonom wird. Dazu veranstaltete sie kürzlich eine Klimaschutzkonferenz im Kleinen und lud dazu auch die Vorsitzende des Vereins Erneuerbare Energie für Schotten (EES) Dr. Jutta Kneißel ein. Sie sollte über die Arbeit des EES und ihre Erfahrungen mit Erneuerbarer-Energie-Projekten berichten.

Insgesamt stellten sich auf der zweitägigen Konferenz fast 20 Projekte und Initiativen vor. So berichtete Javier Morales wie sie es auf El Hierro, der kleinsten und südlichsten Kanareninsel geschafft haben, dass die Insel heute ihren gesamten Strombedarf selbst erzeugt. Zunächst bauten sie Windräder, die normalerweise einen Überschuss an Strom erzeugen. Damit wird heute eine Meerwasser-Entsalzung-Anlage betrieben und das so erzeugte Süßwasser in einen Speicher auf 700 Meter Höhe gepumpt. Wenn der Wind mal nicht weht, fließt es durch Röhren in einen zweiten Wasserspeicher auf Meereshöhe und treibt dabei mehrere Turbinen an, die während der Windflaute den benötigten Strom für die Insel erzeugen. Zugleich lösten die Insulaner damit ihr Trinkwasserproblem. Fast 20 Jahre hat Morales an diesem Projekt gearbeitet bis die Gesamt-Anlage 2014 in Betrieb ging. Jetzt interessieren sich auch die anderen Kanaren-Inseln dafür. Und Kreta mit seinen hohen Bergen im Südwesten könnte mit einer solchen Lösung seine Abhängigkeit vom Öl zum Betrieb der drei Stromkraftwerke verringern.

 

Die Kanareninsel El Hierro erzeugt ihren gesamten Strombedarf aus erneuerbaren Energien

Insgesamt stellten sich auf der zweitägigen Konferenz fast 20 Projekte und Initiativen vor. So berichtete Javier Morales wie sie es auf El Hierro, der kleinsten und südlichsten Kanareninsel geschafft haben, dass die Insel heute ihren gesamten Strombedarf selbst erzeugt. Zunächst bauten sie Windräder, die normalerweise einen Überschuss an Strom erzeugen. Damit wird heute eine Meerwasser-Entsalzung-Anlage betrieben und das so erzeugte Süßwasser in einen Speicher auf 700 Meter Höhe gepumpt. Wenn der Wind mal nicht weht, fließt es durch Röhren in einen zweiten Wasserspeicher auf Meereshöhe und treibt dabei mehrere Turbinen an, die während der Windflaute den benötigten Strom für die Insel erzeugen. Zugleich lösten die Insulaner damit ihr Trinkwasserproblem. Fast 20 Jahre hat Morales an diesem Projekt gearbeitet bis die Gesamt-Anlage 2014 in Betrieb ging. Jetzt interessieren sich auch die anderen Kanaren-Inseln dafür. Und Kreta mit seinen hohen Bergen im Südwesten könnte mit einer solchen Lösung seine Abhängigkeit vom Öl zum Betrieb der drei Stromkraftwerke verringern.

 

Aus Problemen werden Chancen

Ursprünglicher Auslöser für die Tagung war der eigene Energiebedarf der Akademie. Sie verbraucht für ihre Tagungseinrichtung 50.000 Kilowatt Strom im Jahr. Den möchte sie zur Hälfte selbst erzeugen. Ein erster Schritt dazu ist die Gründung einer Energiegenossenschaft. Das war auch der Anlass den EES für diese Konferenz einzuladen. Jutta Kneißel berichtete aus ihren Erfahrungen mit Energiegenossenschaften und konkreten Projekten wie die Schotten Solar an der sich fast 30 Bürger mit ihrem Geld beteiligten, um auf öffentlichen Dächern Photovoltaik-Anlagen zu installieren. Nach ihren Erfahrungen bedürfe es zwei Voraussetzungen, um eine Energiewende vor Ort zu erreichen. Nämlich politische Entscheidungsträger, die ein solches Ziel zu ihrem persönlichen Anliegen machten und dabei die Bürger mit einbezögen.

Die Orthodoxe Akademie Kreta

Der griechische Ministerpräsident Tsipras will die Energiewende zu einem Projekt für die Jugend machen, um deren Arbeitslosigkeit zu verringern. Dazu möchte der EES mit seinen bescheidenen Mitteln beitragen.